Die US-Indizes setzten auch zum Wochenbeginn ihre Rallye seit Oktober fort. Neben den „Glorreichen Sieben“ (die „Magnificent 7“ sind die Aktien von Alphabet, Apple, Amazon.com, Meta Platforms, Microsoft, Nvidia und Tesla), die ja bereits eine recht hohe Gewichtung an den US-Börsen „NYSE“ und „NASDAQ“ aufweisen, wurden die Märkte allgemein von Themen wie „KI“ und insbesondere von einer „Zinssenkungseuphorie“ und dem Sieg über die Inflation getrieben. Am Freitag zogen vor allem viele Halbleiterwerte die Indizes gen Norden, darunter auch Nvidia, Qualcomm und erst recht AMD. Auch deshalb knallten die Sektkorken beim Dow Jones (INDU), dem NASDAQ100 (NDX) und dem S&P500 (SPY) – es kam zu einem „Hattrick“ mit neuen Rekorden in allen drei Indizes. Zum Wochenbeginn dann der nächste Hattrick – wieder konnten die drei Indizes neue Rekordstände intraday erreichen. Der S&P500 konnte intraday auf 4.868,41 Punkte klettern. Eine wahrhaft psychologische Grenze wäre wohl die Marke von 5.000 Punkten.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs gab dem S&P500 in einer Markteinschätzung für 2024 allerdings nicht mehr sehr viel Luft. Einem Bericht auf Stock3 zufolge sehen die Experten von Goldman Sachs den S&P500 zum Ende des ersten Halbjahrs 2024 bei 4.900 Punkten und zum Ende des Jahres 2024 bei 5.100 Punkten. Die neue Berichtssaison lief in der verkürzten Handelswoche (am 15. Januar blieben die US-Börsen aufgrund der US-Nationalfeiertags „Martin Luther King Junior Holiday“ geschlossen) noch beinahe auf Sparflamme, nicht einmal zwei Dutzend der S&P500-Konzerne berichteten von ihren aktuellen Quartalsergebnissen. Das ist in der nun angelaufenen Woche anders. Mit einem Mehr an Quartalszahlen dürfte sich auch eine höhere Volatilität hinzugesellen. Auf Tagesbasis zeigt der S&P500 bereits Anzeichen einer technischen Überhitzung. Auch das Sentiment dreht langsam aber sicher wieder in Richtung der Überhitzung – der von CNN Money veröffentlichte „Fear & Greed Index“ (Angst- und Gier-Index) zeigt eine „Tachonadel bei 72 Punkten und steht kurz davor in den Bereich der „extremen Gier“ aufzudrehen.
Die Verbraucherstimmung in den USA ist derzeit – basierend auf den aktuellen Januar-Werten – so gut, wie seit rund drei Jahren nicht mehr. Auch der jüngst vom U.S. Census veröffentlichte US-Einzelhandelsumsatz für den Dezember konnte mit einem Plus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat November positiv überraschen. Demnach dürften auch eine Reihe volkswirtschaftlich besser ausgefallender Daten als „eingepreist“ zu bezeichnen sein.
Zinswende schon eingepreist – kommt nun die Enttäuschung?
Die Zinssenkungserwartungen dürften bereits gehörig eingepreist sein. Sollte die US-Notenbank „Federal Reserve“ (Fed) nun bei den Zinssenkungen weniger „abliefern“ als vom Markt zuvor erwartet wurde, könnte dies an den US-Börse zur Enttäuschung bei den Marktteilnehmern führen und möglicherweise einer Korrekturbewegung Tür und Tor öffnen. Die erste FOMC-Leitzinsentscheidung wird am Mittwoch, den 31. Januar 2024 um 20:00 Uhr publiziert. Am US-Terminmarkt preist man gegenwärtig mit einer fast 100prozentigen Wahrscheinlichkeit ein unverändertes Leitzinsband von 5,25 bis 5,50 Prozent ein. Für den Leitzinsentscheid am 20. März 2024 liegt derzeit eine 48,0prozentige Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung von 25 Basispunkten vor. Noch vor einem Monat ging man mit einer beinahe 76prozentigen Wahrscheinlichkeit von einer Zinssenkung von 0,25 Prozent aus. Ganz so deutlich sieht das also nicht mehr aus. Sollte im Rahmen der März-Sitzung dennoch eine Zinssenkung veranlasst werden, dürft die nächste Zinssenkung möglicherweise erst im Juni kommen. Bis zum Ende des Jahres wäre ein Leitzinsband in einer Spanne von 3,75 bis 4,25 Prozent denkbar. Dies dürfte folglich für ein Zinssenkungspotenzial von 1,00 bis 1,25 Prozent sprechen. Gemäß des Fed-Projektionsmaterials im Rahmen der Sitzung vom 13. Dezember 2023 ist von einem Zinsmedian von 4,6 Prozent und für 2025 von 3,6 Prozent die Rede. Es ist demnach wahrscheinlich mit einer Absenkung von einem Prozentpunkt zu rechnen. Erst kürzlich sprach beispielsweise Gouverneur Christopher J. Waller (Chef der Federal Reserve Bank von St Louis) davon, dass er keinen Grund für schnelle, überhastete Zinssenkungen sehe. Waller zufolge befände sich die US-Wirtschaft (und auch der Arbeitsmarkt) in einem nach wie vor „gesunden Zustand“.
S&P500 – der Blick in den Chart
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den S&P500-Kassa-Index (Cash Index), also den „Usa500“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom Hoch des 04. Januar 2022 von 4.816,30 Punkten bis zum Zwischentief des 13. Oktober 2022 von 3.490,75 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Projektionen zur Oberseite von 5.129,13 Punkten (1.236%), 5.322,66 Punkten (1.382%) und 5.635,49 Punkten (1.618%) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei 4.816,30 Punkten (1.00%), 4.503,47 Punkten (0.764%), 4.309,94 Punkten (0.618%), 4.153,52 Punkten (0.50%), 3.997,11 Punkten (0.382%), 3.803,58 Punkten (0.236%) und 3.490,75 Punkten (0.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden zudem die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt.
Zur Unterseite wäre das 0.618prozentige Fibonacci-Retracement von 4.309,94 Punkten in den Fokus zu rücken. Zur Oberseite wäre ein Test der 1.236prozentigen Fibonacci-Projektion von 5.129,13 Punkten zu unterstellen. Beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Der Relative-Strength-Index notierte zum Zeitpunkt dieser Analyse auf Tagesbasis mit 69,32 Punkten noch im neutralen Bereich.
Quelle: ActivTrader
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