Heute steht um 14:15 Uhr der EZB-Zinsentscheid an. Parallel dazu wird das geldpolitische Statement veröffentlicht. Die EZB-Pressekonferenz mit Präsidentin Christine Lagarde folgt um 14:45 Uhr.
Man darf gespannt sein, ob die EZB tatschlich nochmals die Zinsen senkt. Nach der zuletzt unter den Zielwert des EZB-Inflationsziels gefallenen Inflationsrate auf 12-Monatssicht von 2,00 Prozent (fiel in der Eurostat-Vorabschätzung für den Berichtmonat Mai auf 1,9 Prozent), tendierten die Marktteilnehmer zu einer weiteren Zinssenkung der EZB um 25 Basispunkte.
Die am Mittwoch veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor für den Berichtsmonat Mai gaben sich recht uneinheitlich. Für die Eurozone zum Beispiel wurden 49,7 Punkte publiziert, für Deutschland 47,1 Punkte, für Spanien 51,3 Punkten und für Italien 53,2 Punkte. Deutschland und die Eurozone befinden sich nach wie vor in der Kontraktion.
Auch in den USA stottert der Motor – ISM im Servicebereich leicht auf Schrumpfkurs
In den USA fiel der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Mai mit 49,9 Prozent enttäuschend aus – man erwartete eigentlich 52,0 Punkte. Dies übte am Mittwoch zusätzlichen Druck auf den US-Dollar aus.
Weitere US-Daten am Mittwoch trugen ebenfalls zur Schwäche des Greenback bei, darunter vor allem der ADP-Arbeitsmarktbericht.
Der ADP-Arbeitsmarktbericht (der Bericht wird von Automatic Data Processing in Zusammenarbeit mit dem Standford Digital Economy Lab gefertigt und bezieht sich auf rund 500.000 Konzerne mit rund 25 Millionen Beschäftigten) für den Berichtsmonat Mai 2025 förderte lediglich 37.000 neugeschaffene Stellen in der US-Privatwirtschaft zutage. Die Konsensschätzung lag bei 110.000 neugeschaffenen Stellen – die Abweichung ist folglich mehr als nur hoch.
Unterdessen hat US-Präsident Trump aufgrund der schwachen ADP-Arbeitsmarktdaten einmal mehr seine Forderungen in Bezug auf sinkende Zinsen erneuert. Zudem verwies Trump auf die Fakten, dass die EZB seit geraumer Zeit Zinssenkungen vorgenommen habe, während die Fed sich von einer Zinspause zur nächsten Zinspause schleppt.
Fed dürfte auch im Juni untätig bleiben
Senkt die EZB heute um 25 Basispunkte, weitet sich die Zinsschere zum US-Dollar nochmals, denn das Fed-Zinsband liegt seit einer für US-Präsident Trump gefühlten Ewigkeit weiter bei 4,25 bis 4,50 Prozent. Auch im Rahmen des FOMC-Zinsentscheids am 18. Juni 2025 dürfte sich dem FedWatch Tool nach daran nichts ändern. Am US-Terminmarkt preist man mit einer beinahe 96prozetigen Wahrscheinlichkeit eine unveränderte Zinslage ein. Erst am 17.September könnte eine erste Zinssenkung kommen. Trotz der hohen Zinsdifferenz zum Euro hat der Greenback seit Jahresbeginn massiv Wert gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung eingebüßt – das sagt über die gegenwärtige Dollar-Schwäche einiges aus. Die US-Staatschuldenkrise ist bei weitem kein Sturm im Wasserglas!
US-Arbeitsmarktdaten für den Mai
Die neugeschaffenen Stellen ex-Agrar, die Arbeitslosenrate, die geleisteten Wochenstunden, die Stundenlöhne (Lohninflation auf Monats- und 12-Monatssicht) und die Partizipationsrate – alle diese Daten werden am Freitag, den 06. Juni 2025 um 14:30 Uhr vom „BLS“ (Bureau of Labor Statistics) veröffentlicht.
Der Marktkonsens liegt derzeit bei 125.000 neugeschaffenen Stellen ex-Agrar und einer unveränderten Arbeitslosenrate von 4,2 Prozent.
Inwieweit haben die US-Strafzölle bereits den Arbeitsmarkt erreicht und für weniger Einstellungsbereitschaft oder gar Abbau gesorgt?
EUR/USD – wie sieht das Währungspaar charttechnisch aus?
Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.
Ausgehend vom Kursverlauf vom Mehrjahreshoch des 21. April 2025 von 1,15727 bis zum Zwischentief des 12. Mai 2025 von 1,10645, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 1,14528 (0.764%) und 1,15727 (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 1,16926 (1.236%), 1,17668 (1.382%) und 1,18868 zu ermitteln. Die nächsten Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 1,13786 (0.618%), 1,13186 (0.50%), 1,12586 (0.382%), 1,11844 (0.236%) und 1,10645 (0.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt.
Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich bei der 1.00prozentigen Fibonacci-Marke von 1,15727 zu suchen. Zur Unterseite wäre ein Test des 0.382prozentigen Fibonacci-Retracements von 1,12586 möglich. Der Relative Strength-Index (RSI) befindet sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 58,84 Punkten noch knapp im neutralen Bereich.
Quelle: ActivTrader
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