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Platin: Angebotsdefizit-Analyse

Dirk Friczewsky
26. March 2024


 

Platin gehört zur Gruppe der „PGMs“. Zur Gruppe der „PGMs“ (Platinum Group Metals) gehören die Rohstoffe Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Osmium und Iridium. Dies ist hauptsächlich deshalb der Fall, weil diese Rohstoffe häufig gemeinsam in den mineralischen Lagerstätten vorkommen. Der „PGM“-Markt dürfte den Prognosen von „market.us“ mit einer jährlichen Wachstumsrate von 4,6 Prozent (CAGR – compound annual growth rate) an Marktvolumen zulegen. Den Experten zufolge dürfte der PGM-Markt auf Sicht von 10 Jahren von 2022 bis 2032 von einem Volumen von 15,373 Milliarden US-Dollar bis auf ein Volumen von 23,834 Milliarden US-Dollar heranwachsen. Nach Palladium bleibt Platin auf Sicht der nächsten Jahre auch der zweitmeiste, der zweitwichtigste Rohstoff aus dieser Gruppe. Platin zum Beispiel hat wie auch die anderen PGMs eine recht hohe katalytische Eigenschaft, sowie einen hohen Schmelzpunkt und eignet sich besonders für

zahlreiche Anwendungen im Bereich von Katalysatoren in Abgassystemen für Verbrenner in der Automobilindustrie.

 

Platin-Defizit von 2023 setzt sich aller Voraussicht auch in 2024 fort

 

Als wohl verlässlichste Quelle für den globalen Platin-Markt dürfte der quartalsweise erscheinende Bericht „Platinum Quarterly“ des „World Platinum Investment Council“ (WPIC) dienen. Der Bericht für das vierte Quartal des Jahres 2023 hat den Stand von 06. März 2024 und ist damit als recht aktuell zu bezeichnen. Der Bericht bietet einen Überblick in Bezug auf die Entwicklungen des Platin-Angebots und der Platin-Nachfrage in QIV/2023, sowie für das Gesamtjahr 2023 und enthält zudem einen Ausblick mit Schätzungen für das Gesamtjahr 2024.

Dem „WPIC“ zufolge betrug das Marktdefizit im Gesamtjahr 2023 rund 878.000 Unzen Platin. Für das Jahr 2024 könnte der WPIC-Schätzung zufolge, ein weiteres Defizit mit rund 418.000 Unzen Platin vorliegen. Das weltweite Platin-Angebot hat im Jahr 2023 um 2 Prozent abgenommen und könnte in 2024 um einen Prozentpunkt abnehmen. Der WPIC-Schätzung nach läge das 2024er-Anagbot dann 6 Prozent unterhalb des durchschnittlichen Angebots der letzten fünf Jahre.

 

Eine Industriebereich könnte auch im Jahr 2024 für einen erheblichen Anteil auf der Nachfrageseite verantwortlich zeichnen, nämlich die Automobilindustrie. Dabei wäre vor allem auf die gegenwärtige Entwicklung im Bereich der Elektroautomobilität zu achten. In den USA, aber auch in Ländern wie Deutschland läuft es mit der Verbreitung des Elektroautomobils nicht ganz so wie zuvor erwartet. Vor allem in den USA gibt es den Trend zu mehr Hybrid-Fahrzeugen und exakt diese haben eine höhere „PGM-Einsatzquote“, demnach wäre dies auch positiv für Platin. Die „EPA (Environmental Protection Agency) – also die US-Behörde für Umweltschutz – legt die Abgasgrenzwerte für den Automobilsektor fest und hat nun mit zusätzlichen Zwischenzielen der Industrie etwas mehr Zeit zu Anpassung gegeben. Verschärfungen der Abgasgrenzwerte hat man zeitlich etwas verschoben, jedoch den Endtermin von 2030 beibehalten. Die Hersteller, aber auch Großkunden dürften ihren CO2-Fußabdruck auch durch den Einsatz von mehr Hybridfahrzeugen wesentlich senken, wenn diese nicht komplett auf Elektro setzen wollen (diese leicht aufgeweichten Regeln der EPA dürften vor allem im Zuge der anstehenden US-Präsidentschaftswahl zustande gekommen sein).

 

Dem WPIC-Quartalsbericht nach wäre für das Jahr 2024 mit einem globalen Angebot von insgesamt 7,089 Millionen Unzen Platin (davon 1,600 Millionen Unzen durch Recycling) zu kalkulieren. Die globale Nachfrage aus den Bereichen Automobilindustrie, Schmuckindustrie, Industrie und Investment wird auf 7,507 Millionen Unzen geschätzt, was ein Defizit von 418.000 Unzen zur Folge hätte.

 

Platin-Futures werden mit hohem Volumen an den Terminmärkten gehandelt

 

Platin wird neben dem Spothandel (Kassahandel) hauptsächlich mit hohem Handelsvolumen an den Terminmärkten gehandelt. Die wichtigste Terminbörse in Bezug auf die „Platinum Futures“ ist die „NYMEX“ (New York Mercantile Exchange), die der „CME Group“ zuzuordnen ist. Zur „CME Group“ gehören unter anderem die wichtigen US-Terminbörsen CME (Chicago Mercantile Exchange), CBOT (Chicago Board of Trade), COMEX (Commodity Exchange) und die NYMEX.

 

Die an der „NYMEX“ gehandelten „Platinum Futures“ werden jeweils in den drei nachfolgenden Kontraktmonaten (derzeit März, April, Mai) und jeweils im Januar, April, Juli und Oktober auf Sicht der nächsten 36 Monate gelistet. Demnach können sich Marktteilnehme auf Sicht von 36 Monaten gegebenenfalls auch „hedgen“, wenn sie keine reine Spekulationsabsicht am Markt haben. Ein Platin-Kontrakt bündelt 50 Feinunzen Platin. Die Quotierung erfolgt jeweils in US-Dollar und US-Cent je Feinunze. Die minimale Preisfluktuation liegt bei 0,10 US-Cent per Feinunze und liegt damit beim Kontrakt bei 5,00 US-Dollar. Die genauen Anforderungen in Bezug auf Lieferung, Ablauf der Kontrakte, Handhabung, sowie Lieferqualität, kann man dem NYMEX-Regelheft entnehmen. Dort ist auch die Reinheit des Platins mit einem Reinheitsgrad von 99,95 Prozent vereinbart.

 

Wie positionieren sich die Großspekulanten?

 

Wer genauere Informationen über die Positionierungen der Großspekulanten in Bezug auf die „Platinum Futures“ einsehen möchte, kann dies auf der Website der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ (Commodity Futures Trading Commission). Die großen Marktteilnehmer sind ab einer je nach Kontrakt unterschiedlichen Meldeschwelle zur Veröffentlichung ihrer Positionierungen verpflichtet (Publizitätsprinzip). Dies gilt demnach auch für die Positionierungen am Platinmarkt via „Platinum-Futures“. Die jeden Freitag um 21:30 Uhr von der CFTC ausgegebenen Daten im Rahmen des „CoT-Reports“ (Commitments of Traders) wiesen mit dem Stand des 19. März 2024 in der Gruppe der Spekulanten (Non-Commercial) auf der Long-Seite

42.540 Kontrakte und auf der Short-Seite 36.260 Kontrakte auf – Spreading lag bei 12.268 Kontrakten. Die Produzenten (Commercial) befanden sich mit 20.413 Kontrakten auf der Long-Seite und 33.491 Kontrakten auf der Short-Seite. Während die Spekulanten also weiterhin netto-long waren, blieben die Produzenten nach wie vor netto-short und sicherten sich demnach weiter vor fallenden Platinnotierungen ab.

 

Platinum Spot – was sagt die Charttechnik?

 

Die vorliegende Analyse erfolgt am CFD auf den Platinum Spot/Platin Spot (Kassahandel) im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher ermitteln zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die von der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen könnten dann herangezogen werden, um die Ziele zur Ober- und Unterseite zu ermitteln.

 

Ausgehend vom letzten Zwischenhoch des 21. April 2023 von 1.132,41 US-Dollar bis zum Zwischentief des 10. November 2022 von 838,34 US-Dollar wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 950,67 US-Dollar (0.382%), 985,38 US-Dollar (0.50%), 1.020,08 US-Dollar (0.618%), 1.063,01 US-Dollar (0.764%) und 1.132,41 US-Dollar (1.00%) abzuleiten. Weiter zur Oberseite lägen die Projektionen von 1.201,81 US-Dollar (1.236%), 1.244,74 US-Dollar (1.382%) und 1.314,15 US-Dollar (1.618%) als weitere Ziel für die Bullen bereit. Die Unterstützungen kämen bei 907,74 US-Dollar (0.236%) und 838,34 (0.00%) in Frage. Ferner wäre auf das Zwischentief vom 01. September 2022 von 818,79 US-Dollar als ein Ziel der Bären abzustellen. Die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) wurden dem Chartbild ebenfalls hinzugefügt.

 

Zur Oberseite wäre ein Ziel beim 0.618prozentigen Fibonacci-Retracement von 1.020,08 US-Dollar zu verorten. Die Bären könnten die Marke von 838,34 US-Dollar (0.00%) in Kombination mit dem Tief vom 01. September 2022 von 818,79 US-Dollar avisieren. Der Relative-Strength-Indicator (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 50,75 Punkten eine neutrale Marktverfassung auf. 


Quelle: ActivTrader


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